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Review: Samyang 35mm F2.8

Im Segment günstiger Objektive ist der Name Samyang sicherlich bekannt. Hierzulande vielleicht auch eher als Walimex, in den USA als Rokinon. Schon seit einiger Zeit bietet der Hersteller dieser Marke aber nicht nur manuelle Objektive an, sondern auch welche mit Autofokus. Das 35mm F2.8 für das Sony e-Mount (FullFrame) gehört dazu. Was die Linse alles kann, damit setze ich mich in den folgenden Zeilen auseinander.

Lieferumfang

Ein kleiner Verkaufskarton. Im Inneren steckt das Objektiv samt Streulichblende in einem PE-Beutel in einer Schutzhülle. Ummantelt wird das ganze von Polstermaterial. Ansonsten liegt noch ein wenig Dokumentation dabei.
Das Objektiv ist mit einem Sony e-Mount ausgerüstet und eignet sich für die a7- und a9-Baureihe, ebenso für die a6000er Serie.

Technische Details

  • Brennweite: 35mm (äquivalent 52,5mm an APS-C)
  • Maximale Blende: F2,8
  • Minimale Blende: F22
  • Blendenlamellen: 7
  • Konstruktion: 7 Elemente in 6 Gruppen
  • Mindestfokussierabstand: 0,35m
  • Sichtwinkel: 63° (43°C bei APS-C)
  • Filtergewinde: 49mm
  • Größter Abbildungsmaßstab: 1:8,3
  • Abmessungen: 61,8 x 33mm
  • Gewicht: 86g

Material, Verarbeitung, Handling

Nach dem Auspacken fällt eine Sache sofort auf: Das Außenmaterial vom Objektiv ist größtenteils aus Kunststoff. Man könnte zwar annehmen, dass der Bajonettring aufgrund der silbernen Farbe aus Aluminium gefertigt ist, doch der Schein trügt. Auch dieser ist aus einfachem Plastik.
Einen Schalter um zwischen AF und MF umzuschalten gibt es nicht. Das wäre aufgrund der Pancake-Bauweise aber auch eine Herausforderung gewesen.
Der Fokusring als einziges Regelelement ist geriffelt und haptisch gut wahrnehmbar. Dahinter ist die Oberfläche geglättet, in mattem Schwarz gehalten und mit weißen Lettern für die Angaben versehen. Eine Entfernungsskala entfällt, manuell wir per Fokus-by-wire scharf gestellt.

An der Front befindet sich zudem ein roter Zierstreifen, ähnlich wie man das von hochwertigen Canon-Linsen kennt. Schade dass dieser nicht dieselbe Farbe wie der Ring einer Alpha 7 Baureihe hat. Das hat zwar keinen Einfluss auf die Abbildungsqualität und Verarbeitung, fällt aber auf.

Das Samyang 35mm F2.8 an der Sony a7II

Hinter einer abnehmbaren Blende versteckt sich letztendlich das 49mm Filtergewinde. Diese beherbergt auch den eigentlichen Frontdeckel des Objektivs mit 40,5mm Durchmesser. Kurzum könnte man dieses Konstrukt auch als Step-Down-Ring bezeichnen, es soll aber den Zweck einer Streulichtblende erfüllen. Ich erwähne bewusst „sollte“ da es sich bei der Beziehung zur Streulichtblende um meine hergeleitete Vermutung handelt. Ein andere Zweck lässt sich aber beim besten Willen nicht herleiten und dass man diesen Ring als Streulichtblende für das 35mm F2.8 nachkaufen lässt bestärkt die Vermutung.
An der Kamera angebracht sitzt das Objektiv übrigens straff und sicher. Nichts klappert oder wackelt. Ganz so wie es eben sein muss. Ein Wetterschutz oder eine Abdichtung fehlt allerdings.

Im Einsatz an einer Sony a7II packt der Fokus flott zu, bewegt sich aber in normalen Bahnen. Der Antrieb ist recht leise, beim Filmen mag man dennoch ein leises Summen des Motors wahrnehmen. Im Allgemeinen konnte ich eine hohe Trefferquote des Fokuspunktes feststellen, selbst bei schlechteren Lichtverhältnissen.

Der Mindestfokussierabstand von 35cm geht in Ordnung, eine Vergrößerung von 1:8,3 deutet an, dass man Motiven nicht zu stark auf den Pelz rücken darf. Makroaufnahmen sind damit nicht zu bekommen, die Brennweite von 35mm ist aber generell eher im Weitwinkel oder der Reportage Zuhause.

Bildqualität

Die Frage aller Fragen ist, wie sich das Objektiv in der Bildqualität schlägt. Ich selbst war vom Ersteindruck beeindruckt. Abgeblendet auf F4 hatte ich bei meinem Motiven eine ordentliche Schärfe. Die Ecken fallen zwar bis F8 etwas weicher aus, was mir persönlich aber nicht störend aufgefallen ist. So ist die Schärfe bis besagter F8 eher in der Bildmitte als an den Rändern zu finden, dennoch lässt sich die Leistung als solide bezeichnen. Ab F16 setzt übrigens die Beugungsunschärfe ein.

Das Bokeh ist für eine Reportagenbrennweite passend, chromatische Aberrationen konnte ich bei meinen Testbildern nicht entdecken.

Bei Offenblende merkt man dafür deutlich die Vignettierung des Samyang, welche sich aber in der Nachbearbeitung korrigieren lässt (Lightroom bietet z.B. ein Korrekturprofil an). Wer ohne RAW-Entwicklung arbeitet, der sollte das bei der Aufnahme bedenken und entsprechend abblenden.

Als letztes sei noch eines meiner liebsten Gestaltungsmerkmale angesprochen: Die Blendensterne, welche leider kein herausragendes Merkmal des Objektivs sind. Um überhaupt einen ordentlichen Stern zu bekommen, muss man die Blende schon sehr weit schließen. Das machen andere Objektive deutlich besser.

Fazit und Bewertung

Das 35mm F2.8 vereinigt Licht und Schatten in Reinkultur. Auf der einen Seite schreckt einen das Joghurtbecher-Design, die etwas schwächere Leistung bei Offenblende und die Vignettierung ab, auf der anderen Seite locken der Preis und das geringe Gewicht. Durch das Pancake-Design wird selbst eine a7 fast tauglich für die Hosentasche. Überhaupt wirkt das Objektiv herrlich unauffällig und das wiederum prädestiniert die Linse für Street- und Eventfotografie.

Generell darf man ein gutes Performance und Leistung erwarten und das Objektiv ist meiner Meinung nach alles andere als eine Enttäuschung. In Sachen Trefferquote beim AF gibt es nichts zu meckern, die optische Leistung punktet mit kaum wahrnehmbaren CAs und einer ordentlichen Schärfe, speziell ab F4. Wer bei FF Gewicht sparen möchte, der dürfte zudem kaum am Samyang vorbei kommen.

Persönlich wird das Objektiv für mich ein oft genutzter Begleiter für meine Sony a7II sein, da mir das Gesamtpaket voll zusagt. Anhand der Galerie am Ende dieses Reviews zeige ich Euch auch, was durch die RAW-Entwicklung mit diesem Objektiv erreicht werden kann.

Am Bewertungssystem von Amazon orientiert gebe ich dem Samyang 4 von 5 Sternen und spreche aufgrund des guten Preis-Leistung-Verhältnis eine Kaufempfehlung aus.

Preis (Affiliate Link)

Gekauft habe ich das Objektiv über Amazon, wo ich es als Angebotspreis von 222€ erstanden habe. Der Straßenpreis befindet sich normalerweise bei 249€ (Stand 25.09.2019).

Bildgalerie

Zum Abschluss wie versprochen eine Gelerie aus meinen Testaufnahmen, welche zeigen sollen was mit dem Objektiv und anschließender RAW-Entwicklung erreicht werden kann. Die jeweils eingestellte Blende steht beim Bild dabei.

Merkosh
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