On Tour: Seenrunde
Ein Fotowalk der eigentlich keiner ist. Denn wir waren mit dem Fahrrad unterwegs. Per motorisiertem Packesel ging es in das schöne Sigmaringen, wo wir dann per Drahtesel zu einer laut Karte 39km langen Tour aufbrechen sollten. Die Route wird auf der Webseite der Stadt Sigmaringen beworben und wer sich das Infomaterial herunterlädt, dem sei gesagt es war die Route mit der Nummer 3, welche wir bestritten.
Vom Parkhaus aus ging es zuerst nach Sigmaringendorf . Entlang der Felder und der Donau radelten wir entspannt und einzig unsere Vorliebe für Schmetterlinge und Libellen veranlasste uns zu Stopps. Überhaupt haben wir zum Schmetterlinge fotografieren viele male die Tour unterbrochen. Pfauenauge, Kohlweisling und Kaisermantel waren zu sichten, am Gewässer dann auch unterschiedliche Libellen. Aber nicht nur die Natur galt es zu besichtigen.
In Sigmaringendorf kamen wir an einer kleinen Kapelle vorbei, die aber aufgrund der aktuellen Situation geschlossen war. Daher gibt es von den meisten Gebäuden leider nur die Außenansicht. Weiter ging es durch den Wald zu den Zielfinger Seen. Wer Lust hat, hier gibt es die Möglichkeit ins kühle Nass zu springen. Also ideal für alle, die nicht nur auf dem Rad sitzen wollen.
Die Tour führt weiter und biegt kurz vor Rulfingen nach Krauchenwies ab. Durch den Park geht es am Schloss Krauchenwies vorbei. Ein mittlerweile leerstehendes Gebäude, wenn man den Schildern glauben darf. Aber historisch nicht uninteressant, war doch seinerzeit Sophie Scholl hier untergebracht um 1941 sechs Monate Arbeitsdienst zu leisten. Eine Tafel erinnert daran und liefert weitere Information hierzu.
Leider begann hier am Park auch ein wenig Verwirrung. Waren anfangs noch mit Karte und Hinweisschildern der Weg zu finden, hätten wir den richtigen Weg ohne die Hilfe der Anwohner vermutlich nicht gefunden. Dennoch ging es weiter nach Göggingen und Menningen. Begleitet wurden wir von Eisenbahnschienen und Feldern und ließen uns von der Sonne braten. Da darf man die Sonnencreme nicht vergessen.
In Menningen haben wir dann einen ziemlich coolen Esel getroffen, der sich für die Kamera in Pose geworfen hat und wir konnten auch einen kurzen Blick in die örtliche Kirche werfen. Eine willkommene Abkühlung, denn es war doch ordentlich warm. Dummerweise kam sehr pünktlich ein Gewitter, als wir knapp hinter Menningen wieder in den Wald abgebogen sind. Also gab es erst einmal eine kurze Pause. Wir warteten in sicherem Unterstand ab um…uns zielsicher zu verfahren.
Ich muss sagen, bis zum Abzweig am Wald, war die Strecke halbwegs gut ausgeschildert. Aber wir müssen wohl ein Schild übersehen haben, denn es folge eine knapp eineinhalbstündige Irrfahrt durch den Wald. Den Weg zur eigentlichen Tour und damit nach Engelswies und Vilsingen konnten wir beim besten Willen nicht finden (das Navi wollte auch nicht helfen da kein Empfang), weswegen wir diesen Teil der nicht ansehen konnten. Erschöpft kamen wir irgendwann an der Landstraße von Göggingen nach Inzigkofen heraus und konnten uns orientieren. Also ging es auf direktem Weg nach Inzigkofen und zum Bauernmuseum, was leider nicht geöffnet war. Dafür gab es einen Abstecher zur Teufelsbrücke. Komplett ohne Personen erlebt man die wohl nur unter der Woche.
Danach ging es weiter nach Laiz, wo wir auch auf den oberschwäbischen Pilgerweg gestoßen sind. Die Jakobsmuschelschilder haben wir immerhin sofort entdecken können und sie begleiteten uns auch auf dem Weg nach Sigmaringen an jeder Abzweigung. Ganz so wie ich es mir beim Radweg auch gewünscht hätte. Gut sichtbare Schilder. So kamen wir letztendlich mit ordentlich Wegaufschlag (dank unserem Irrweg) nach 48km in Sigmaringen ans Ziel und durften die wundervolle Kulisse des Schlosses besichtigen.
Müde, aber zufrieden ging es dann auf den Heimweg. Zu verlockend war die Aussicht auf eine Dusche. Spaß hat die Tour bis auf das letzte Waldstück definitiv gemacht und vermutlich werden noch weitere Radtouren im Raum Sigmaringen folgen. Ich hoffe aber, dass diese dann besser ausgeschildert sind. Ich für meinen Teil werde mir aber besseres Kartenmaterial besorgen. Wer mag sich schon gerne verfahren.
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