Review: Lokomotive V60 von BlueBrixx
Endlich ist sie da. Die Lokomotive V60 von BlueBrixx. Schon seit ich das Modell in den Ankündigungen gesehen habe, war mir klar, dass ich eine für meine Sammlung haben wollte. Nun ist sie im gewohnten Pappkarton angekommen und wurde aufgebaut. Was mit an dem Modell gefällt, welche Schwächen es hat und wie es mir gefällt, lest ihr direkt im Anschluss.
Historisches
Die Diesellok wurde hauptsächlich im Rangierbetrieb eingesetzt und dürfte auf vielen Bahnhöfen ein bekanntes Bild geboten haben. Zwischen 1955 und 1963 wurden über 900 Loks dieses Typs gefertigt. Im Jahr 2012 waren noch 270 Exemplare der Baureihe V60 im Einsatz. (Quelle: Wiki)
Ausgepackt und losgelegt
Aus dem Karton rutschen mehrere Beutel mit den Bauteilen der Diesellok. Ich bin es gewohnt, dass die Beutel nicht durchnummeriert sind. Also packe ich alles aus und lege Portionsweise auf meinen Bautisch. Der obligatorische blaue 2×2 Klemmbaustein fehlt bei diesem Set übrigens nicht. Damit hat es sich aber auch schon mit der Farbvarianz. Schwarze und dunkelrote Klemmbausteine bestimmen die Farbgebung der Lok. Das Dach und die Schubstangen sind in metallischem Silber, vier weitere Stangen liegen in der Farbe Tan bei. Bemerkenswert ist, dass die Räder der Lok nicht in Dark Red beiliegen. Darauf wird aber auch schon vor dem Kauf hingewiesen. Sie liegen in Rot bei. Bei meiner Recherche nach der Farbgebung, sind mir Bilder von Originalen V60ern, ebenso wie Modelle von Märklin und Co untergekommen. Oft sieht man bei der dunkelroten Lok die Räder im selben Farbton. Allerdings habe ich auch welche mit schwarzen Rädern gesichtet. Klar sähe es mit dunkelroten Rädern am schönsten aus, ich für meinen Teil hätte auch eine Variante mit schwarzen Rädern akzeptiert. Die roten Rädern wirken etwas seltsam und sind meiner Meinung nach die schlechteste Wahl. Vom Kauf haben mich die roten Räder dennoch nicht abgehalten.
Wie üblich gibt es die Anleitung nur als PDF, welches man auf der BlueBrixx Webseite herunterladen kann. Also alles wie gehabt, darum ging es mit aufgeklapptem Laptop vor mit los.
Stein um Stein wurde erst das Fahrwerk aufgebaut, ehe es um eigentlichen Aufbau der Lok ging. Es waren übrigens wieder Spezialplates der Größe 1×2 mit beideseitigen Noppen dabei. Eine Baurichtungsumkehr, die ich immer wieder gerne beim Aufbau sehe. Die Klemmkraft war durchweg gut. Die Gussqualität der einzelnen Steine auch. Man sieht auch die Angusspunkte auf den Steinen, da aber letzten Endes glatte Oberflächen das Finish ergeben, stört das nicht weiter. Wer gewohnt ist einen Schriftzug auf den Noppen zu sehen, für den mag die glatte Oberseite eben dieser Noppen ungewohnt wirken.
Bei der Lok sind übrigens Fensterscheiben dabei. Sie sollen Trans Clear sein und sie sind es auch. Sprich die Scheiben weißen keine Trübung auf. Kratzer konnte ich auch keine finden. So lobe ich mir das.
Kritik
Leider sind nicht alle Bauteile in dunkelrot alle vom selben Farbton. Gerade bei den 1×2 Plates fiel es mir auf. Beim Aufbau kann man das in weiten Teilen kaschieren, ärgerlich ist es trotzdem. Nachfolgend seht ihr ein Bild, wo ich ein Teil mit einer Farbabweichung abfotografiert habe.
Der Aufbau
Der Aufbau macht Spaß. Die Anleitung ist gut verständlich, die Teile halten und nur wenige Bautechniken sind knifflig. Sicherlich hinterfragt man sich, wieso das ein oder andere Teil nur an einer Noppe hängt und wieso man es beim Aufbau ein paar Mal erneut in der Hand hat. So wie das Gitter, das ich am Ende über dem mittleren Rad angebracht habe. Es gehört aber ans hinteren Rad. Der Profi (*hust* *hust*) merkt das natürlich erst, als alle Fotos im Kasten sind. Man sehe es mir nach.
Ein wenig knifflig wird es bei der Antriebsstange der Räder. Die wird über Roboterarme in schwebendem Zustand angebracht. Ein Kompromiss, damit die Lok auf einer Anlage fahren kann. Würde man die Stangen fest mit den Rädern verbinden, würde die Lok um keine einzige Kurve kommen. Fahren ist zudem ein gutes Stichwort. Mit einem Zugsystem wie seinerzeit die 9V oder 12V Züge mit Trafo würde man die Lok fahrtauglich bekommen. Eine Stelle für einen Batteriekasten gibt es bei der V60 nicht. Dazu ist sie einfach zu klein. Als reines Displaymodell nicht tragisch. Wer sie fahren lassen möchte, der muss einen Waggon motorisieren.
Fazit
Gute Steinequalität, keine Fehlteile und eine hübsche Lok. Man erkennt sofort, das es eine V60 sein soll. Das erwarte ich von einem Modell. Daher kann ich eigentlich nicht schlecht über die V60 reden. Die Fülle an Details sind ordentlich und auch die Bautechniken sorgen für Freude.
Für nicht ganz so viel Freude sorgt leider die Farbabweichung bei einigen Plates und dass es die Räder nicht in Dark Red gibt. Es gibt eben kein Pro ohne Contra.
Alles in allem gefällt mir die Lok trotzdem und sie macht sich gut in meinem Bücherregal. Dort steht sie aktuell neben einer BR232, ebenfalls von BlueBrixx. Preislich gibt es nichts zu meckern. 398 Teile sind im Set 103210 enthalten. Preislich werden 24,95€ verlangt. Das entspricht einem Teilepreis von knapp 6cent.
Als Fan von Eisenbahnen ist die Lok definitiv einen Blick wert. Die negativen Punkte werden nach meiner Meinung von den positiven Punkten ausgeglichen. Ich persönlich bin zufrieden mit dem Preis/Leistungsverhältnis. Es sei aber angemerkt, dass ich mit der Brille eines Menschen sehe, der die Lok als Displaymodell gekauft hat. Für einen Fahrbetrieb wirkt sie mir zu filigran. Für alle die sich dennoch an der Lok versuchen möchten und durch mein Review neugierig geworden sind, sei noch der Link zum Webshop von BlueBrixx erwähnt. Dort könnt ihr selbst ein Exemplar der V60 bekommen. Wie immer….solange der Vorrat reicht.
Stichwort Transparenz: Die Lok wurde von mir persönlich gekauft und nicht für ein Review zur Verfügung gestellt.
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