Pandemica – Eine Welt aus Klemmbausteinen (4)
Wenn der Platz an der Hauptplatte ausgeht, dann muss man entweder anbauen oder man verlagert das Geschehen in den Untergrund. So dachte ich zumindest, als ich vor einer 1×1 Meter großen Holzplatte stand und ein paar alte M-Tron Sets auf dem Tisch stehen sah. Ihr ahnt es…das Unheil nahm seinen Lauf.
„Er hat das ja auch gebaut…in einer Höhle“
Na gut, einen ARK-Reaktor habe ich nicht gebaut, wohl aber ein Diorama mit der Hauptfarbe Rot. Rot, Schwarz und Trans Neon Green waren damals die Farben von M-Tron. Die letzten Ausläufer meiner Kindheit in denen ich mich noch mit Klemmbausteinen beschäftigte, ehe ich in den Dark Ages verschwand. Die Erfinder der damaligen Space-Gemeinde, wenn man alten Lego-Katalogen glauben schenken darf.
Dank einiger Straßenplatten in Schwarz habe ich für den Untergrund übrigens komplett auf ein MILS System verzichtet. Wenn man schon an die alten schwarzen Baseplates mit weißen und neongrünen Streifen heran kommt, wäre es eine Schande auf sie zu verzichten. So wurden sie auf der Holzplatte ausgelegt. Geplant hatte ich eine Umrandung mit hellgrauen Baseplates. Im Hintergrund gab es dann schwarze Baseplates um darauf eine Basis zu errichten. Auf dem Foto sehr ihr grob das Layout.
Ringsum wurde dann mit Felsteilen in Dark Tan aus dem Hause BlueBrixx und knapp 4000 Klemmbausteinen eine Felswand hochgezogen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Insgesamt 26cm an Höhe habe ich aufgeschichtet. Dutzende Slopes (oder Dachsteinen) wurden verbaut. Sichtbare Noppen an den Felsteilen wurden überbaut und es ging Reihe um Reihe in die Höhe.
In der Felswand sind zudem zwei Erzadern untergebracht. Diese sind mit LEDs beleuchtet. Ich hatte auf der Oberfläche solche beleuchteten Erzadern eingebaut, dann durften die im Untergrund nicht fehlen.
„All your bases are belong to us“
Jetzt gab es nur ein Problem. Zu M-Tron wurde nie eine Basis veröffentlicht. Das Top-Set war der Core Magnetizer (6989),ein Fahrzeug. Also woher eine Basis nehmen, wenn man keine hat?
Beim durchblättern diverser Bauanleitungen, bin ich letzten Endes bei Classic Space gelandet. Aus den frühen Anfangstagen von Lego Weltraum, gab es mehrere Raumbasen. Deshalb adaptiere ich die Beata 1 Command Base (6970) mit roten Klemmbausteinen und neongrünen Fenstern. Als Dach kamen schwarze Plates zum Einsatz. Bei der Command Base, war zudem eine Art Schlitten auf einer Zugschienen dabei. Alte Schienen hatte ich nicht, aber man ist ja nicht doof. Über die glatten Fliesen kann man einen Schlitten auch rutschen lassen.
So sah das ganze dann aus. Auf das Dach kam noch ein wenig Deko. Allerdings war die Basis noch nicht fest mit der Felswand und der Umrandung verbunden. Schließlich wurde noch einiges hin und her geschoben und neu arrangiert. Fun Fact am Rande: Ich war auch doof genug, auf dem Boden sitzend an der Platte zu bauen. Nachdem mir aber irgendwann echt der Hintern weh getan hat, wurde die Platte auf den Esstisch verfrachtet. Platz für das Frühstück haben wird einfach überbewertet.
Es baut sich eben doch einfacher im Stehen. Rechts seht ihr nun die ganze Landschaft. Die Felswand steht. Neben der Basis wurde noch ein Parkplatz für Fahrzeuge eingebaut (darauf parkend zweimal die Setnummer 6833). Entlang der Felswände flitzen zwei Pulsar Charger durch die Luft (6811). Ein Modell, welches man übrigens in zig Varianten auf Pandemica finden kann. Ich liebe den kleinen Flitzer einfach. Von M-Tron sieht man noch den Celestial Forager (6896), den Partikel Ionizer (6923) und den Vector Detector (6877). Es gab echt seltsame Namen…damals.
Damit noch mehr los ist, habe ich kurzerhand in die Kiste mit den roten Steinen gegriffen. Das Futuron-Set 6848 wurde kurzerhand in M-Tron gefärbt, ebenso der Spy Trak der Space Police I. Mittig auf den Landeflächen findet sich zudem ein MOC von mir. Dieses durftet ihr aber auch schon beim Titelbild bewundern.
Letzten Endes sah es so schon recht gut aus und ich konnte die Holzplatte wieder vom Esstisch nehmen und an Ort und Stelle bringen. Die ganze Landschaft wurde übrigens mit einer LED-Lichterkette erhellt. Schließlich will man ja die Raumfahrer nicht im Dunkeln stehen lassen. So wird selbst in der Dämmerung die Welt aus Klemmbausteinen zum Hingucker.
Nun war noch ein letzter Schritt notwendig. Es musste ein Abschluss her. Die Höhle sollte einen Rahmen bekommen und so entschied ich mich dazu, eine Einflugschneise zu entwerfen. Die sollte aber nicht nur aus aufeinander gesteckten Bausteinen entstehen. Deshalb habe ich hier sehr viele Details verwendet. Es gibt Anzeigen, Lüftungsgitter, Röhrend und natürlich auch Positionslichter. Ganz so, wie man sich eine Einflugschneise eben vorstellen kann. Es war ein Fest. Der komplette Aufbaue dauerte ca. 5 Wochen, ehe er so vorzufinden war, wie er heute an Ort und Stelle steht. Verbaut wurden an die 7000 Steine. Eine ganze Menge, aber wie sagt man so schön? Man kann eben nie genug Klemmbausteine haben. Aber genug geredet. Zum Abschluss noch ein Panorama der gesamten Höhle. Damit ihr nicht nur mit meinen Worten leben müsst, sondern auch etwas zum Anschauen habt. In der nächsten Folge nehme ich euch dann wieder mit an die Oberfläche. Da hat sich nämlich auch schon wieder sehr viel getan.
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